Die Netzhaut ist die lichtempfindliche Schicht an der hinteren Innenseite des Augapfels. Treten an den sie versorgenden Arteriolen bzw. Venen Verschlüsse oder Blutgerinsel auf, sickern Blut und andere Flüssigkeiten in die Netzhaut und rufen eine Schwellung und Entzündung hervor. Diese beeinträchtigen die Sehfähigkeit stark und sollten daher so schnell wie möglich behandelt werden. Man unterscheidet zwischen einem Zentralvenenverschluss, der die Zentrale Blutversorgung der Netzhaut betrifft und einem Venenastverschluss, bei dem nur Teile der Netzhaut in Mitleidenschaft gezogen werden. Prof. Kaymak ist spezialisiert auf die Behandlung von Makula- und Netzhauterkrankungen. Er wird Ihnen gern die verschiedenen Therapiemöglichkeiten erläutern.
Ein Gefäßverschluss an der zentralen Netzhaut kann zu einem plötzlichen Sehverlust führen
Die Netzhaut, die sich an der Innenseite des hinteren Augenabschnitts befindet, wird über Arteriolen (arterielle Endgefäße) mit Blut versorgt. Über Venen wird das Blut abtransportiert. Blutgerinnsel in Arteriolen oder Venen führen zu einem akuten Sehverlust.
Diese Blutgerinnsel werden als retinaler Venenverschluss beziehungsweise Arterienverschluss bezeichnet. Nach neuesten Erkenntnissen kann ein retinaler Venenverschluss mit einer operativen Einbringung von neuen Medikamenten, z. B. Ozurdex®, in den Glaskörper erfolgreich behandelt werden.
Was ist ein retinaler Gefäßverschluss oder Venenverschluss?
Prof. Dr. Hakan Kaymak ist leitender Operateur der Breyer, Kaymak & Klabe Augenchirurgie für Netzhaut-, Makula- und Glaskörperchirurgie sowie Leiter unseres Makula-Netzhaut-Zentrums. Sein Therapiespektrum umfasst Laserbehandlungen, innovative Kombinationstherapien, minimalinvasive Operationen sowie die Vorsorge und Behandlung von Myopie bei Kindern. Seit 2022 ist er Focus-Top-Mediziner für Netzhauterkrankungen, Diabetes & Auge sowie für Refraktive Chirurgie und Katarakt.
Die Behandlung mit Ozurdex® bei einem retinalen Gefäßverschluss
Ein retinaler Gefäßverschluss kann heute sehr schonend durch die Einbringung des Medikamentes Ozurdex® in den Glaskörper behandelt werden. Dieses Medikament enthält den entzündungshemmenden Wirkstoff Dexamethason, der in einem lange wirksamen Implantat mittels eines Applikators in das Auge eingebracht wird. Dabei wird das Auge betäubt, sodass die Behandlung schmerzfrei ist. Viele Patienten berichten, dass sie dabei nur einen leichten Druck auf das Auge spüren.
Alternative Therapien mit VEGF-Blockern
Alternativ zur oben beschriebenen Therapie haben sich Kombinationstherapien mit einem Wachstumshemmer bewährt. Dabei werden Medikamente in den Glaskörper des Auges injiziert, die den sogenannten Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) hemmen (Medikamenteninjektionen), der für das Gefäßwachstum und ein Fortschreiten der Erkrankung verantwortlich gemacht wird. Die Sehfähigkeit kann sogar manchmal verbessert werden. Zur Verfügung stehen zur Zeit u. a. die Medikamente Lucentis®, Macugen® und Avastin®.