Hornhauterkrankungen wie Keratokonus können durch modernste Diagnostik heute früh erkannt werden

Nur mit einer intakten Hornhaut erkennen wir unsere Umwelt wirklich scharf. Verzerrte Sicht und schwankende Sehschärfe können ein Indiz für fehlende Spannkraft der Hornhaut sein, die zu Verformungen führt. Auslöser kann eine seltene Erkrankung sein, genannt Keratokonus. Dank modernster Technik sind wir in der Lage, Keratokonus schon früh zu diagnostizieren und ein Fortschreiten der Krankheit durch das Iontophorese-Crosslinking (iCXL) bzw. UV-Riboflavin-Crosslinking (CXL) aufzuhalten.

Die Diagnose des Keratokonus gelingt nur mit Erfahrung und High-tech

Ein Keratokonus macht sich oft schon zwischen dem 15. und 20. Lebensjahr bemerkbar. Er tarnt sich im Frühstadium als Hornhautverkrümmung und wird daher oft falsch behandelt. Weitere erste Anzeichen sind eine schwankende Sehschwäche, Kurzsichtigkeit und eine zunehmende Ausdünnung und Verkrümmung der Hornhaut.

Im späteren Verlauf kann es zum progressiven Keratokonus mit einer deutlich sichtbaren Vorwölbung der Hornhaut kommen. Seine anfänglichen Symptome sind auch von erfahrenen Ärzten nur durch modernste Diagnostik zu bewerten. Dabei wird die Hornhaut bevorzugt nach verschiedenen Kriterien untersucht, die wir Ihnen hier darstellen.

Spezialistin für dieses Thema

Portraitfoto von Dr. Kristin Lena Artz, FEBO

Dr. Kristin Lena Artz, FEBO

Augenärztin bei Premium Eyes

Dr. Kristin Lena Artz ist neben Dr. Detlev R.H. Breyer unsere Spezialistin für die Diagnostik und Behandlung des Keratokunus. Sie hat sich bereits in Ihrer Ausbildung mit dem Thema beschäftigt. Seitdem sie bei uns tätig ist, wurde sie von unserem leitenden Operateur, Dr. Detlev Breyer in der Diagnostik und der Behandlung mittels UV-Riboflavin Crosslinking und iCXL-Crosslinking fortgebildet.

Diagnostik mit der Pentacam® HR

Keratokonus-Diagnostik mit der Pentacam HR.
Diagnostik mit der Pentacam HR

Die Pentacam® HR, eine moderne Scheimpflugkamera der Firma Oculus, vermisst innerhalb von knapp zwei Sekunden den vorderen Augenabschnitt. Dabei liefert der rotierende Scan viele Messpunkte im Zentrum der Hornhaut. Die Pentacam führt unter anderem eine Untersuchung der Form der Hornhautoberfläche (Topographie) und der Hornhautrückfläche durch sowie eine ganzflächige Messung der Hornhautdicke (Pachymetrie). Außerdem ermöglicht sie die Darstellung eines dreidimensionalen Schnitts der Hornhaut (Tomographie) und einer dreidimensionalen Karte der Hornhaut.

Sie macht die typischen Keratokonus-Symptome sichtbar und bietet eine tomographiegestützte Keratokonuserkennung und –klassifizierung mithilfe des Belin ABCD Keratokonus-Staging und des Belin ABCD Progressions-Displays. Mehr über die Keratokonus-Klassifizierung nach Belin lesen Sie auf der Seite über die Erkrankung Keratokonus.

Non-Contact-Tonometer Corvis® ST

Non-Contact-Tonometer Corvis® ST

In der Früherkennung eines Keratokonus und zur Erfolgskontrolle nach Crosslinking hat sich weiterhin das Non-Contact-Tonometer der Fa. Oculus Corvis® ST bewährt: Es vermisst die Hornhautdicke und die biomechanische Reaktion der Hornhaut, nachdem ein Luftimpuls auf diese eingewirkt hat. Die Hornhaut eines Auges mit Keratokonus zeigt dabei charakteristische Schwingungen, die die Diagnose der Krankheit wesentlich vereinfachen.

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Hornhautschwingungen

Hornhautschwingungen nach Luftimpuls

Diese Indices zeigen einen Keratokonus im Frühstadium

Diese beiden Parameter sind speziell geeignet, um einen Keratokonus frühzeitig zu erkennen:

Tomographischer Biomechanischer Index (TBI)
Dafür werden die tomographischen Daten der Hornhaut, d.h. die Darstellung eines dreidimensionalen Schnitts der Hornhaut, die mit der Pentacam ermittelt wurden, mit den biomechanischen Daten des Corvis ST kombiniert. Mithilfe von KI wird daraus ein Index errechnet. Dadurch können Risikopatienten im Vorfeld noch genauer erkannt werden. [1]

Corvis Biomechanischer Index (CBI)
Dieser kombinierte biomechanische Index basiert auf dem Hornhautdickenprofil und Verformungsparametern der Hornhaut. Auch damit lassen sich Patienten mit Keratokonus frühzeitig erkennen. [2]

ANTERION® Swept-Source OCT

Zur modernen Diagnostik gehört bei uns auch die Untersuchung mit dem ANTERION® (Heidelberg Engineering). Damit sind auf Basis hochaufgelöster Swept-Source-OCT-Bilder die wichtigsten Vorderabschnittsuntersuchungen und -berechnungen möglich. Neben der OCT-Bildgebung der Hornhaut bietet es Tomografiekarten und eine Wellenfrontanalyse. Das Anterion ermöglicht weiterhin die Vermessung der Hornhautgeometrie eines Patienten und zeigt Hornhautanomalien in einem sehr frühen Stadium.

OCT-Untersuchung mit dem CIRRUS® 6000

Das CIRRUS 6000 (Zeiss), ein Hochleistungs-OCT, ermöglicht unter anderem eine umfassende Bildgebung und Vermessung des Vorderabschnitts zur Planung und Nachkontrolle von refraktiven Eingriffen sowie zur Beurteilung der Hornhaut. Wir führen mit dem CIRRUS 6000 vor allem eine OCT-Untersuchung und Dickenmessung des Hornhautepithels durch. Diese Messung hebt eine lokale Epithelverdünnung, die typischerweise bei Keratokonus auftritt, direkt hervor.

Behandlung des Keratokonus

  • Teaserfoto UV-Riboflavin-Crosslinking

    Das UV-Riboflavin-Crosslinking ist eine Behandlung des Keratokunus:

    • stabilisiert das Hornhautgewebe
    • durch zusätzliche Quervernetzungen
    • hält ein Fortschreiten auf

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  • Teaserfoto Iontophorese Crosslinking (iCXL)

    Iontophorese Crosslinking

    Das UV-Riboflavin-Crosslinking der Hornhaut bei Keratokonus mittels Iontophorese:

    • nahezu schmerzfrei
    • Hornhautepithel bleibt intakt
    • effektiv

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Degenerative Hornhauterkrankungen trüben die Sicht im späteren Erwachsenenalter

Die Hornhaut wird oft verglichen mit einem Fenster, durch dessen Scheibe wir blicken. Diese Scheibe kann im Laufe des Lebens durch genetische oder degenerative Erkrankungen ihre Klarheit verlieren und trüb werden. Ursache dafür können Zellveränderungen an der Hornhautrückfläche sein, der Endothelzellschicht. Das Hornhautendothel spielt für die Transparenz der Hornhaut eine wichtige Rolle. Eine hohe Endothelzelldichte ist dafür unerlässlich.

Das Endothelmikroskop macht diese Veränderungen sichtbar. Ist die Sehfähigkeit bereits stark eingeschränkt, hilft oft nur eine Hornhauttransplantation. Dabei müssen heute nicht immer alle Hornhautschichten verpflanzt werden. Wir transplantieren – wenn möglich – auch nur die erkrankte Hornhautschicht.

Endothelmikroskop und -kamera machen Zellveränderungen frühzeitig sichtbar

Das Endothel ist die innere Schicht der Hornhaut. Sie erhält Sauerstoff aus der Umwelt und wird durch das Kammerwasser des Auges mit Nährstoffen versorgt. Überschüssiges Wasser pumpt sie aus der Hornhaut wieder heraus. Wird sie durch Alterungsprozesse, degenerative Erkrankungen oder Medikamente daran gehindert, so kann es zum Aufquellen der Hornhaut und zu schlechter Sicht kommen.

Mit der Endothelkamera kann das Endothel berührungs- und schmerzfrei beurteilt werden. Dazu wird es unter dem Mikroskop vergrößert und computergestützt untersucht auf seine Unversehrtheit, die Anzahl der Zellen und deren gleichmäßige Geometrie. Der erste Messwert dient als Referenzwert. Bei späteren Untersuchungen werden die archivierten Aufnahmen als Vergleich herangezogen.

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Literaturangaben

[1]

Integration of Scheimpflug-Based Corneal Tomography and Biomechanical Assessments for Enhancing Ectasia Detection

Ambrósio R Jr, Lopes BT, Faria-Correia F, Salomão MQ, Bühren J, Roberts CJ, Elsheikh A, Vinciguerra R, Vinciguerra P. J Refract Surg. 2017 Jul 1;33(7):434-443. doi: 10.3928/1081597X-20170426-02. PMID: 28681902

 ↩
[2]

Detection of Keratoconus With a New Biomechanical Index.

Vinciguerra R, Ambrósio R Jr, Elsheikh A, Roberts CJ, Lopes B, Morenghi E, Azzolini C, Vinciguerra P. J Refract Surg. 2016 Dec 1;32(12):803-810. doi: 10.3928/1081597X-20160629-01. PMID: 27930790

 ↩