Femto-assisted Cross linking in dampening progression of Keratoconus. A longitudinal Study.
Lional Raj Daniel Ponniah M.D., Dr. Agarwal's Eye Hospital. ASCRS 2019 Best Poster, N. 57013 (PDF, 5,5 MB)
↩Das UV-Riboflavin-Crosslinking bewirkt eine erhöhte Zahl von chemischen Quervernetzungen zwischen den Fasern des Hornhautgewebes, um es zu stabilisieren. Diese Quervernetzung der Hornhaut wird durch eine Kombination von UV-Bestrahlung mit Verabreichung von Riboflavin-Augentropfen, einem Vitamin B2-Abkömmling, erreicht. Wir blicken auf gute Erfahrungen seit 2006 zurück und können Ihnen eine kurze Behandlung von 5 Minuten pro Auge anbieten. Noch schonender ist das neue Crosslinking mittels Iontophorese kurz I-CXL, oder mit dem Femtosekundenlaser.
Mit dem UV-Riboflavin-Crosslinking wird die für den Keratokonus typische Hornhautvorwölbung sozusagen eingefroren, aber nicht rückgängig gemacht. Deswegen ist eine frühzeitige Behandlung wichtig, um die Sehqualität bei Keratokonuspatienten zu erhalten. Die Behandlungsdauer des UV-Crosslinking betrug bisher ca. 30 Minuten. Mit einem neuen Gerät wurde diese Zeit auf nur 5 Minuten reduziert. Wir sehen darin einen erheblichen Fortschritt und eine große Entlastung für den Patienten.
Das UV-Crosslinking führen wir ambulant durch. Nach einer örtlichen Betäubung durch Augentropfen entfernen wir vorsichtig die Versiegelungsschicht der Hornhaut, das Epithel, da das Riboflavin (Vitamin-B2-Augentropfen) das Epithel nicht durchdringt.
Anschließend träufeln wir das Riboflavin auf die Hornhaut, bis diese gut durchtränkt ist. Zum Schluss bestrahlen wir die Hornhaut 5 Minuten lang mit UV-A-Licht der Wellenlänge 365 Nanometer. Die Intensität wird so gewählt, dass die Strahlung nicht an die unter der Hornhaut gelegenen Augenstrukturen gelangt. Am Ende der Operation wird eine Verbands-Kontaktlinse auf die Hornhaut gelegt: Diese verbleibt einige Tage auf dem Auge bis sich das Epithel regeneriert hat. Erst dann wird sie entfernt.
Beim jährlichen Treffen der Amerikanischen Akademie für Ophthalmologie 2018 in Chicago, Illinois, stellte eine Forschergruppe um Lional Raj Daniel Raj Ponniah ein neues Crosslinking-Verfahren mithilfe eines Femtosekundenlasers vor. Beim Treffen der Amerikanischen Gesellschaft für Katarakt und Refraktive Chirurgie wurde dieser Behandlungsansatz in der Posterausstellung als bestes Poster ausgezeichnet. [1]
Im Gegensatz zum herkömmlichen Abtrag des Epithels präparierten sie mit dem Femtosekundenlaser eine Art Hornhauttasche mit zwei Zugängen. Durch diese Zugänge wurde eine Riboflavin-Lösung in die Tasche eingebracht. Zusätzlich wurden Tropfen von oben durch das Epithel aufgeträufelt. Anschließend bestrahlten sie das Auge 20 Minuten mit UV-A-Licht. Zum Schluss wurde die Hornhauttasche mit einer Kochsalzlösung gespült.
Die Ergebnisse zeigten, dass das Beträufeln des Hornhautstromas in einer Tiefe von 140 to 160 µ (microns) eine effektivere Gewebestabilisierung erzielt als die Behandlung direkt unterhalb des Epithels. Deshalb bieten auch wir Ihnen dieses schonendere und schmerzärmere Verfahren an.
Obwohl das Crosslinking seit mehr als 10 Jahren bei mehreren Tausend Patienten mit Erfolg angewendet wurde, war das CXL in Deutschland bisher ein kassenärztlich nicht zugelassenes Verfahren.
„Zahlreiche Studien belegen die Wirksamkeit des UV-Crosslinkings, so dass es unter Fachleuten als Methode der Zukunft gilt.“
Dr. Detlev Breyer
Im Juli 2018 hat der Gemeinsame Bundesauschuss (G-BA) als das oberste Gremium der gemeinsamen Selbstverwaltung von Ärzten, Zahnärzten, Psychotherapeuten, Krankenhäusern und Krankenkassen in Deutschland die Zulassung des Crosslinking als eine GKV-Leistung ausgesprochen.
Durch die Operation ist ein Teil der Hornhautoberfläche offen. Dies kann zum Teil starke Schmerzen verursachen, vergleichbar mit einer „Verblitzung“ beim Schweißen oder einer „Schneeblindheit“. Diese Schmerzen klingen langsam ab und verschwinden in der Regel vollständig binnen 48 Stunden: Schmerztabletten können Ihnen über diese Zeit hinweghelfen. In den ersten drei Tagen kontrollieren wir den Heilungsverlauf täglich. Bis zur sechsten Woche müssen Sie sehr gewissenhaft morgens und abends entzündungshemmende antibiotische Augentropfen anwenden. Zwei Wochen lang etwa wird das operierte Auge deutlich gerötet bleiben. In den ersten sechs bis acht Wochen kann ein Kratzen, Beißen und Brennen andauern, gegen das künstliche Tränen helfen, die Sie beliebig oft anwenden dürfen. Ebenso kann Ihre Sicht in diesem Zeitraum zunächst verschwommener sein als zuvor und eine stärkere Blendung durch helles Licht auftreten. All dies gehört zum normalen Heilungsprozess: Nach dieser Phase und dem Abklingen der postoperativen Symptome haben unsere Keratokonus-Patienten die gleiche oder eine bessere Sehschärfe als vor der Operation.
Lional Raj Daniel Ponniah M.D., Dr. Agarwal's Eye Hospital. ASCRS 2019 Best Poster, N. 57013 (PDF, 5,5 MB)
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