Das sanfte Crosslinking mittels Iontophorese (I-CXL)

Das UV-Riboflavin-Crosslinking ist eine etablierte Behandlung des Keratokonus, um das Hornhautgewebe zu stabilisieren. Mittels Iontophorese ist das Crosslinking deutlich sanfter und nahezu schmerzfrei, weil dabei das Hornhautepithel nicht entfernt werden muss. Die Prozedur, kurz iCXL, dauert insgesamt nur wenige Minuten. Erste Erfahrungen damit sind ermutigend und zeigen, dass die Effektivität mit der des Standard-Crosslinkings nahezu vergleichbar ist. Wir sind in Deutschland die ersten und zurzeit einzigen Anwender, die das Verfahren regelmäßig durchführen. Weitere Anwender gibt es in Italien, Österreich und der Schweiz.

Spezialist für dieses Thema

Portraitfoto von Dr. Detlev R.H. Breyer, FWCRS, Focus-Top-Mediziner

Dr. Detlev R.H. Breyer, FWCRS, Focus-Top-Mediziner

Augenarzt, Augenchirurg und leitender Operateur

Dr. Detlev Breyer gehörte 2006 zu den Ersten, die das UV-Riboflavin Crosslinking zur Behandlung des Keratokonus mit Erfolg eingesetzt haben und dafür plädierten, es so früh wie möglich anzuwenden, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu vermeiden. Mit der Iontophorese können wir Ihnen das bewährte Verfahren in sehr viel schonenderer Form anbieten.

Wie funktioniert das Crosslinking mittels Iontophorese (iCXL)?

Der Begriff „Iontophorese“ setzt sich zusammen aus dem Wort ‚Ion' sowie dem altgriechischen Wort φερειν pherein ‚tragen' und bezeichnet eine Methode, mit der Medikamente mithilfe von leicht elektrisch geladenen Ionen durch die Haut hindurch transportiert werden. In diesem Fall wird der Wirkstoff Riboflavin (Vitamin B2) durch das Hornhautepithel in das tiefer liegende Hornhautstroma transportiert, damit er dort wirken kann. Da das Hornhautepithel ein Eindringen jedoch verhindert, musste es vor dem Crosslinking bisher abgeschabt werden. Die Iontophorese macht diesen für den Patienten schmerzhaften Schritt überflüssig. Das Iontophorese-Crosslinking gehört somit zu den Verfahren, die auch als Transepitheliales Crosslinking (TE-CXL) bezeichnet werden.

Nachdem das Riboflavin durch die Iontophorese verabreicht wurde, wird das Auge wie beim Standard-Crosslinking ca. 10 Minuten mit UV-A-Licht bestrahlt, um das Riboflavin zu aktivieren: Es bildet Gewebebrücken innerhalb des Stromas, die das Gewebe stabilisieren. Die ersten Ergebnisse des iCXL sind sehr vielversprechend, wie die Einjahreserfahrungen einer prospektiven Studie belegen.

Welche Vorteile hat das I-CXL gegenüber dem Standard-Crosslinking?

Aus den Einjahresergebnissen einer prospektive klinische Studie um Vinciguerra P. , die im Oktober 2016 im Journal of Refractive Surgery veröffentlicht wurden, gehen folgende Vorteile hervor:

Sanfter – Da das schmerzhafte Entfernen des Epithels wie beim herkömmlichen UV-Riboflavin-Crosslinking entfällt, ist das Iontophorese-Crosslinking wesentlich angenehmer für den Patienten.

Kürzere Erholungsphase – Erste Ergebnisse zeigen, dass früher als nach dem Standard-Crosslinking eine gute Sehschärfe erreicht wird.

Weniger Aberrationen – Das I-CXL verursacht offenbar weniger sogenannte Aberrationen höherer Ordnung, die die Sehschärfe beeinträchtigen können.

Iontophorese Crosslinking Schritt-für-Schritt

  • Im ersten Schritt verabreichen wir Ihnen eine betäubende Augensalbe, damit Sie nichts spüren.
  • Dann säubern wir den Bereich um das Auge herum.
  • Nun wird ein Lidöffner eingesetzt.
  • Auf das geöffnete Auge setzen wir ca. 5 Minuten einen Ring, in den das Medikament Riboflavin gegeben wird. Mittels Iontophorese, also einem sehr schwachen Gleichstrom, wird der Wirkstoff in das Hornhautstroma transportiert.
  • Nachdem der Ring entfernt wurde, bestrahlen wir das Auge mit sehr schwachem UV-Licht für ca. 10 Minuten.
  • Hinterher spülen wir Ihr Auge sorgfältig und geben Ihnen Augentropfen.
  • Unmittelbar nach der Behandlung kontrollieren wir Ihr Auge noch einmal.

Das sagen Patienten über die Behandlung bei Dr. Breyer

Der einzige Arzt, wo ich gerne hingehe

„Mein Iontophorese Crosslinking liegt jetzt 3 Monate zurück. Es war die beste Entscheidung zu Breyer, Kaymak & Klabe zu gehen und mich dort behandeln zu lassen.

Ich erinnere mich noch an den Tag als ich von meinem Keratokonus erfahren habe. Ich wollte eine neue Brille kaufen. Die Optikerin meinte, dass meine Brillenwerte sich so stark verschlechtert haben, dass ich bestimmt eine Augenerkrankung hätte. Das war Samstags Abends. Voller Panik bin ich in die Uni-Klinik. Diesen wollten am Wochenende keine Test machen. Als Alternative wurde mir für Montag Breyer, Kaymak & Klabe empfohlen. Wenn man merkt, dass das die Sehkraft schwindet, hat man plötzlich Panik.

Also stand ich Montag morgens direkt bei Breyer, Kaymak & Klabe. Aufgeregt hatte ich die Überweisung der Uni-Klinik dabei. Auf der stand "Verdacht Keratokonus". Die Empfangsmitarbeiterin von Hr. Breyer bemerkte, dass ich leicht nervös bin. Also sagte sie mir (und daran erinnere ich mich noch sehr gut):

Sie haben Verdacht auf Keratokonus? Keine Angst. Ich habe das auch. Wir bekommen das hin.

Diese wenigen Sätze widerspiegeln die ganze Betreuung des Teams. Von der Beratung, über die OP, bis hin zur Nachbetreuung sind die 5 Sterne die ich hier vergeben kann, eigentlich viel zu wenig. Danke für die tolle Arbeit! Das Ziel bei einem Crosslinking ist es nicht Werte zu verbessern, sondern zu stabilisieren. Das wurde mir auch mehrfach vor der OP gesagt. Heute 9 Monate nach der OP haben sich nicht nur meine Werte stabilisiert, sondern auch tatsächlich etwas verbessert. Ich überlege mir jetzt noch eine Linse ins Auge einsetzen zu lassen.“

1,0 via jameda.de (Kassenpatient)

Weitere Informationen für Fachärzte

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Das Transepitheliale Crosslinking (TE-CXL) mittels Iontophorese ist ein Nicht-invasives Verfahren, das das Crosslinking für den Patienten nahezu schmerzfrei und erheblich angenehmer macht als das herkömmliches UV-Riboflavin Crosslinking. In diesem Video sehen Sie, wie das Verfahren funktioniert.

  • Teaserfoto Hornhaut / Keratokonus

    Was ist Keratokonus?

    Keratokonus ist eine fortschreitende kegelförmige Vorwölbung und Auswölbung der Hornhaut, deren Ursachen nicht ganz geklärt sind. Schwankungen und Abnahme der Sehschärfe, das Wahrnehmen von Lichtringen um Lichtquellen und Blendempfindlichkeit sind die Folge. Ein Keratokonus wird oft mit einer Hornhautverkrümmung verwechselt.

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  • Teaserfoto MyoRing

    Der Myoring

    Der MyoRing wird in die Hornhaut eingelegt:

    • Implantation mit dem Femtolaser
    • flachen die Hornhaut ab
    • stabilisiert das Gewebe

    mehr erfahren ›

  • Teaserfoto UV-Riboflavin-Crosslinking

    UV-Crosslinking

    Das UV-Riboflavin-Crosslinking ist eine Behandlung des Keratokunus:

    • stabilisiert das Hornhautgewebe
    • durch zusätzliche Quervernetzungen
    • hält ein Fortschreiten auf

    mehr erfahren ›

Fachvortrag von Dr. Breyer zum Thema

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Weiterführende Fachliteratur

Iontophoresis Corneal Cross-linking With Oxygen Supplementation in Ovine Eyes.

Aribas YK, Tefon Aribas AB, Ercin U, Sarıkaya B, Bilgihan A, Bilgihan K. Refract Surg. 2022 Oct;38(10):674-681. doi: 10.3928/1081597X-20220906-01. Epub 2022 Oct 1. PMID: 36214347

Randomized Controlled Trial Comparing Transepithelial Corneal Cross-linking Using Iontophoresis with the Dresden Protocol in Progressive Keratoconus.

Lombardo M, Giannini D, Lombardo G, Serrao S, in: Ophthalmology. 2017 Jun;124(6):804-812. DOI: 10.1016/j.ophtha.2017.01.040. Epub 2017 Mar 7. PMID: 28283279

Transepithelial Iontophoresis Versus Standard Corneal Collagen Cross-linking: 1-Year Results of a Prospective Clinical Study.

Vinciguerra P, Romano V, Rosetta P, Legrottaglie EF, Piscopo R, Fabiani C,
Azzolini C, Vinciguerra R. J Refract Surg. 2016 Oct 1;32(10):672-678. doi: 10.3928/1081597X-20160629-02. PubMed PMID: 27722754.

Iontophoresis CXL With and Without Epithelial Debridement Versus Standard CXL: 2-Year Clinical Results of a Prospective Clinical Study

Paolo Vinciguerra, MD; Pietro Rosetta, MD; Emanuela F. Legrottaglie, MD; Emanuela Morenghi, PhD; Cosimo Mazzotta, MD, PhD; Stephen B. Kaye, MD, FRCS, FRCOphth; Riccardo Vinciguerra, MD; Journal of Refractive Surgery. 2019;35(3):184-190 doi.org/10.3928/1081597X-20190128-01.