Unsere Vortragsthemen beim DGII-Kongress 2015

Institute: (1): Breyer, Kaymak & Klabe Augenchirurgie, (2): Universitätsaugenklinik Heidelberg

Ein-Jahres-Ergebnisse nach Implantation einer bitorischen Trifokallinse

Autoren: E. Taylor (1), D. Breyer (1), H. Kaymak(1), K. Klabe (1), F. T. Kretz (2), G. Auffarth (2)

Hintergrund: Bewertung von Visus und Sehqualität nach Implantation einer bitorischen trifokalen MIOL.

Material und Methoden: Diese retrospektive Qualitätsprüfung umfasst Ergebnisse nach bilateraler Implantation von bitorischen trifokalen asphärischen MIOL (LISA TD939, Carl Zeiss Meditec) bei 40 Augen. Jedes Auge wurde 7 Tage postoperativ untersucht, binokulare Untersuchungen folgten nach 1 und 3 Monaten. Dokumentiert wurden subjektive Refraktion, Defokuskurven, Kontrastempfindlichkeit, Halo- und Glarebewertungen und Patientenbefragungen.

Ergebnisse: Die 3-monatige postoperative Sehschärfe lag bei -0,05 ± 0,04 logMAR, UDVA war bei 0,0 logMAR. Die unkorrigierte Intermediärsehschärfe weist in der Defokuskurve ein Plateau anstatt eines Hochpunktes bei ungefähr 70 cm mit einem Dezimalvisus von 0,05 ± 0,01 logMAR auf. Die Zielrefraktion (±0,50 dpt) wurde bei allen Patienten erreicht. Es traten keine postoperativen IOL-Rotationen oder Refraktionsänderungen auf. Die Kontrastempfindlichkeit der MIOL war mit der Kontrastsensibilität von jüngeren phaken Patienten vergleichbar. Photopsien wie Halos und Glares wurden in den meisten Fällen wahrgenommen, jedoch mit einer Durchschnittsgröße und Intensität von weniger als 30 % des möglichen Maximums.

Schlussfolgerung: In Anbetracht des Lebensstils vieler Patienten wie tägliche routinierte Computerarbeit sowie Hausarbeit, Handwerk oder Nachtfahrten, erfüllt die trifokale Linse die Bedürfnisse der Patienten besser als die frühere Generation von Bifokallinsen.

Analyse der Sehqualität von rotationsasymmetrischen MIOL mit einer Intermediäraddition von +1,5 dpt. Vergleichende Darstellung von unterschiedlichen Refraktionszielen.

Autoren: E. Taylor (1), D. Breyer (1), H. Kaymak(1), K. Klabe (1), F. T. Kretz (2), G. Auffarth (2)

Hintergrund: Durch unterschiedliche optische Designs sind Kontrastempfindlichkeit, Photopsien sowie die Sehleistung im Intermediärbereich bei segmentalen MIOLs und trifokalen MIOLs signifikant besser als bei klassischen bifokalen MIOLs. Das Ziel dieser Untersuchung war die Auswertung des visuellen Komforts von Patienten (weniger Halo und Glare, gleichmäßige Defokuskurve, besseres Kontrastempfinden) durch die bilaterale Implantation einer (torischen) segmentalen MIOL mit einem Intermediärzusatz von 1.5 dpt. (Oculentis).

Material und Methoden: Wir analysierten retrospektiv 30 Patienten nach bilateraler Implantation von MIOLs mit einer Add. von +1,50 dpt mit Emmetropie als Ziel und MIOL blended Vision mit dem Ziel Emmetropie im Führungsauge und dem Ziel -1,50 dpt im nicht-dominanten Auge. Die Resultate der subjektiven Refraktion, die Sehschärfe für die Ferne, Intermediärbereich und Nahbereich wurden dokumentiert. Zusätzlich analysierten wir die binokularen Defokuskurven zwischen 33 cm (-3,00 dpt) und der Unendlichkeit (+1,00 dpt) und verglichen die Fläche unter den jeweiligen Kurven mit denen von unseren phaken juvenilen Patienten und anderen MIOL Designs. Anhand eines computerbasierten Systems wurden Halo und Glare beurteilt. Das Kontrastempfinden wurde mit der Ginsburg Box gemessen.

Ergebnisse: Im Vergleich zu phaken juvenilen Augen zeigten Patienten mit der Emmetropie-Variante binokular ein Defokusvermögen von bis zu 74 %. Untersuchte Patienten mit der +1,50 dpt blended Vision zeigten binokular ein Defokusvermögen von bis zu 82 %. Bei beiden Varianten war das Lesen einer Zeitung bei ausreichendem Licht möglich, bei schwachem Licht war dies nur mit der blended Vision Variante möglich. Photopsien verschwanden bei allen Fällen nach drei Monaten. Das Kontrastsehen war besser als bei anderen bi- oder trifokalen MIOLs und war nahe an phaken juvenilen Patienten. Subjektiv sahen wir, dass Patienten mit der blended Vision-Variante mehr Zeit für eine komplette Neuroadaptation benötigten (ca. 3 Monate) im Vergleich zu Patienten mit Emmetropie als Zielrefraktion (ca. 1 Monat).

Schlussfolgerung: Rotationsasymmetrische MIOLs mit einer Add. von +1,50 dpt sind für Patienten geeignet, die nach einer Katarakt-Operation oder RLA keine Gleitsichtbrille tragen möchten und die Halo und Glare oder einen Misserfolg der Neuroadaptation nicht akzeptieren. In der Regel benötigen diese Patienten nur eine Lesebrille für das Lesen einer Zeitung bei schwachen Lichtverhältnissen (Emmetropie Variante) oder für kleinere Schrift (blended Vision).

Evaluierung des Überblendvisus bei rotationsasymmetrischen Multifokallinsen (MIOL) mit 2 unterschiedlichen Additionen von +1,5 dpt. und +3,0 dpt.

Autoren: D. Breyer (1), H. Kaymak(1), K. Klabe (1), F. T. Kretz (2), G. Auffarth (2)

Hintergrund: Aufgrund verschiedener optischer Architektur besserten sich die Ergebnisse segmentaler und trifokaler MIOL im Hinblick auf Kontrastsensibilität, Photopsien und Sehschärfe im Intermediärbereich im Vergleich zu klassischen bifokalen MIOL. Ziel der Untersuchung war es die Ergebnisse des Sehkomforts der Patienten (z.B. weniger Halo und Glare) zu verbessern, indem eine IOL mit Add. +1,50 dpt im dominanten und eine MIOL mit einer Add. +3,00 dpt im nicht-dominanten Auge implantiert wurde.

Material und Methoden: Wir analysierten retrospektiv 20 Patienten nach der Implantation von MIOL mit einer Add. von +3,00 dpt im nahdominanten Auge und einer Add. von +1,50 dpt im ferndominanten Auge. Es wurden subjektive Refraktion, Sehschärfe für die Ferne, für den Intermediärbereich und für den Nahbereich ausgewertet. Wir haben die binokularen Defokuskurven zwischen 33 cm (-3,00 dpt) und Unendlichkeit (+1,00 dpt) gemessen und verglichen die Fläche unter den jeweiligen Kurven mit denen von unseren phaken juvenilen Patienten und anderen MIOL. Halos und Glares wurden anhand eines computerbasierten Systems bewertet.

Ergebnisse: Verglichen mit phaken juvenilen Augen zeigte die Kombination beider MIOLs eine binokulare Defokuskapazität von bis zu 89 %. Photopsien waren in den meisten Fällen nach 3 Monaten verschwunden. 2 Patienten berichteten von verbleibenden Halos mit geringer Intensität, die Angelwings-Muster ähnelten.

Schlussfolgerung: Die Defokuskapazität kombinierter Nahadditionen von MIOL mit segmentalen Optiken zeigt Ergebnisse, die mit trifokalen MIOL vergleichbar sind, welche eine Defokuskapazität von 84 %, im Vergleich zu phaken Augen (100 %) aufwiesen. Die gemischte Implantation von zwei refraktiven MIOL mit unterschiedlicher Nahaddition ist eine neue interessante Alternative zu rotationssymmetrischen MIOL.

Evaluation von 2 verschiedenen Cap-Dicke Parametern ein Jahr nach ReLEx SMILE im Vergleich zu Femto-Lasik mit einem 100μm dicken Flap.

Autoren: D. Breyer (1), H. Kaymak(1), K. Klabe (1), F. T. Kretz (2), G. Auffarth (2)

Hintergrund: Die ReLEx SMILE Methode repräsentiert eine alternative Technik um myope und astigmatische Augen zu behandeln. Frühere Studien zeigten vergleichbare visuelle Erholung als auch visuelle und aberrometrische Ergebnisse im Vergleich zur Femto Lasik. Diese Untersuchung stellt die Frage ob eine Cap Dicke von 140µm gleich gut prognostizierbare, sichere, und effektive Visusergebnisse ergibt wie 130µm Caps und 100µm Flaps.

Material und Methoden: Die aktuellen Untersuchungen vergleichen Ergebnisse von 50 Augen in jeder SMILE Gruppe und 50 Augen in der Femtolasik Gruppe. Die Nachuntersuchungen wurden zwischen 1 Tag bis 12 Monate nach der Behandlung durchgeführt. Wellenfrontanalyse und subjektive Refraktion wurden ausgewertet. Patienten wurden nach trockenen Augen, Annehmlichkeit und Erholung befragt.

Ergebnisse: Bezüglich Sicherheit und Effizienz aller Methoden konnten keine bedeutsamen Unterschiede festgestellt werden. Alle drei Laserbehandlungen, beide SMILE Gruppen und die Femtolasik Gruppe, sind vergleichbar. Alle Gruppen zeigten UDVA Mittelwerte von < 0,05logMAR ein Jahr nach der Behandlung. Visuelle Erholung war in den SMILE Gruppen genauso schnell wie in der Flap basierten Lasik. Weniger trockene Augen sowie besserer Patientenkomfort und geringeres Schmerzempfinden wurden in den SMILE Gruppen beobachtet.

Schlussfolgerung: Visuelle Erholung, Sicherheit, Effizienz und Vorhersagbarkeit zeigten ähnliche Ergebnisse in allen drei Gruppen, während Defizite im Bereich Komfort in der Femtolasik Gruppe größer waren. Es wurde kein Trockenheitsgefühl der Augen in den SMILE Gruppen festgestellt. Das Entfernen des Gewebes bei tieferen Hornhautschichten und einer kleinen Inzision von 2-3mm kann nach einer SMILE Operation zu einer stabileren Hornhaut führen. Daher bevorzugen wir die SMILE Methode.

Ergebnisse von ReLEx SMILE im Vergleich zur Femto-Lasik bei Patienten mit niedriger Myopie von -1,0 dpt bis -3,0 dpt.

Autoren: D. Breyer (1), H. Kaymak(1), K. Klabe (1), F. T. Kretz (2), G. Auffarth (2)

Hintergrund: Small Incision Lenticule Extraction (ReLEx SMILE) repräsentiert eine alternative Methode für die Behandlung von myopen astigmatischen Augen ohne Flap-Präparation. Frühere Studien zeigten vergleichbare visuelle und aberrometrische Ergebnisse mit ReLEx SMILE gegenüber der traditionellen Femto-Lasik. Die aktuelle Untersuchung analysiert, ob Patienten mit geringer Myopie von -1,00 bis -3,00 dpt und dem Wunsch einer schmerzlosen, flaplosen refraktiven Operation mit der ReLEx SMILE ebenso präzise wie mit der Femto-Lasik behandelt werden können.

Material und Methoden: Bisher wurden die Ergebnisse von 50 Augen in der ReLEx SMILE Gruppe (Cap Dicke im Bereich 130 µm-140 µm) und 50 Augen in der Femto-Lasik Kontrollgruppe bewertet. Folgemessungen wurden zwischen 1 Tag und bis zu 12 Monaten nach der Behandlung durchgeführt. Für klinische Auswertungen wurden Wellenfrontanalysen und subjektive Refraktionen verglichen. Zusätzliche Patientenfragebögen wurden zu den subjektiven Aspekten für trockene Augen, Annehmlichkeit und Erholungszeit ausgewertet.

Ergebnisse: Bei beiden Methoden konnten wir bezüglich Sicherheit, Prognose und Effizienz keine signifikanten Unterschiede feststellen. Beide Laserbehandlungen sowohl SMILE als auch Femto Lasik repräsentieren vergleichbare Ergebnisse. Beide Gruppen zeigten einen (UDVA) Mittelwert von < 0,05 logMAR ein Jahr nach der Behandlung. Die Erholung des Sehvermögens der ReLEx SMILE Gruppe war genauso schnell wie bei der Flap basierten Lasik. Es war war ein signifikanter Unterschied in der Wellenfrontanalyse zwischen der Femto-Lasik und ReLEx SMILE Gruppe zu beobachten. Weniger trockene Augen sowie bessere Patientenannehmlichkeit und geringere Schmerzempfindung wurden in der ReLEx SMILE Gruppe konstatiert.

Schlussfolgerung: Aufgrund der Tatsache, dass sowohl die Sehschärfeerholung als auch die Resultate in den Bereichen Annehmlichkeit, Sicherheit, Effektivität und Prognose keine Defizite in der ReLEx SMILE Gruppe aufweisen, hat sie bei uns die Femto-LASIK auch im Bereich der niedrigen Myopie verdrängt. Wegen des ultradünnen Lentikels ist diese Methode jedoch nicht für Anfänger der flaplosen refraktiven kornealen Korrektur zu empfehlen.

Die Auswertung der Percentage of Tissue Altered (PTA) (Prozentangabe des abgetragenen Gewebes) bei zwei unterschiedlichen Cap-Dicken bei ReLEx SMILE und späte Keratektasie

Autoren: D. Breyer (1), H. Kaymak(1), K. Klabe (1), F. T. Kretz (2), G. Auffarth (2)

Hintergrund: Eine PTA von mehr als 40 % deutet auf eine negative Prognose in Bezug auf späte Keratektasie nach einer Lasik-Operation hin. Im Rahmen unseres Qualitätsmanagements stellten wir uns die Frage, ob eine späte Keratektasie bei SMILE Operationen mit unterschiedlicher PTA bei einer Cap-Dicke von 140µm und 130µm auftritt.

Material und Methoden: Bisher wurden die Ergebnisse von 400 Augen bis zu 36 Monaten nach einer SMILE Behandlung bewertet. Die berechnete PTA wurde mit später Keratektasie Entwicklung verglichen und anhand Scheimpflug Tomographie, Videokeratographie und Aberrometrie innerhalb von 36 Monaten beurteilt.

Ergebnisse: Im PTA Bereich zwischen 34 % und 52 % wurden keine Anzeichen von Keratektasie bei allen 400 Patienten gefunden.

Schlussfolgerung: Bisher zeigen unsere Befunde ein geringes Risiko bei der Entwicklung einer späten Keratektasie. Zukünftige Untersuchungen über einen längeren Zeitraum sind erforderlich, um darzulegen ob die SMILE Methode den PTA Grenzwert erweitern kann ohne eine späte Keratektasie zu riskieren.

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