Auswirkung erhöhter PTA-Werte und Biomechanischer Indizes auf das Sehergebnis bis zu 5 Jahre nach ReLEx SMILE
Vortrag von Dr. Philipp Hagen beim Kongress der DGII und beim Internationalen Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) in Nürnberg 2017
Vortragender / Co-Autoren: Philipp Hagen (1,4), Detlev Breyer (1,4), Hakan Kaymak (1,4), Karsten Klabe (1,4), Timon Ax (1,4), Florian Kretz (2,4), Gerd Auffarth (3,4)
Institute der Autoren:
(1) Breyer, Kaymak & Klabe Augenchirurgie, (2) Dr. Gerl & Kollegen Ahaus-Raesfeld-Rheine, (3) Universitaets-Augenklinik Heidelberg, (4) International Vision Correction Research Center Network (IVCRC.net).
Hintergrund: Studien konnten zeigen, dass ReLEx SMILE und Femto-LASIK vergleichbare postoperative Refraktions- und Visuswerte liefern. Für die LASIK wurden jedoch Hinweise darauf gefunden, dass ein PTA-Wert (Percent Tissue Altered) von über 40 % als Risikofaktor für eine späte Keratektasie gesehen werden kann. Diese retrospektive Datenanalyse geht der Frage nach, ob dies auch im Falle der ReLEx SMILE gilt.
Methoden:
Wir analysieren den Einfluss von hohen PTA-Werten, indem wir die Ergebnisse zweier ReLEx SMILE Gruppen verglichen; 350 Augen mit PTA<40% und 350 Augen mit PTA>40%. Nachkontrollen erfolgten zwischen 1 Tag bis 5 Jahre nach der OP. Visuswerte und subjektive Refraktion wurden gemessen. Nach Anzeichen für Ektasieentwicklung wurde durch kombinierte Analyse kornealer Scheimpflug-Tomographie-Daten (Belin-Ambrosio Enhanced Ectasia Display, Pentacam, Oculus) und Deformationsparametern eines kontaktlosen Tonometers (Corvis, Oculus) gesucht. Unter anderem verglichen wir die Mittelwerte für R_min, BAD-D und TBI sowie den kürzlich entwickelten biomechanischen Parameter CBI.
Ergebnisse:
Die PTA-Werte lagen insgesamt im Bereich von 29 % bis 53 %. In beiden Gruppen wurden keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf Visus und Subjektive Refraktion gefunden. Der mittlere UDVA war nach einem Jahr in beiden Gruppen <0.05logMAR. Des Weiteren gab es in beiden PTA-Gruppen keine signifikanten Unterschiede in der Stabilität der Parameter R_min, BAD-D, TBI und CBI.
Schlussfolgerungen:
Auf Basis der untersuchten tomografischen und biomechanischen Indizes konnte kein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer späten Keratektasie für PTA-Werte oberhalb von 40 % bei ReLEx SMILE festgestellt werden. Weitere Langzeituntersuchungen mit höheren Patientenzahlen sind jedoch erforderlich, um diese Aussagen weiter abzusichern.