Die natürliche Linse des Auges filtert einen Teil der schädlichen UV-Strahlung heraus. Mit dem Alter nimmt dieser Anteil stetig zu, da die Struktur der Linse immer dichter wird. Wird die Linse entfernt aufgrund einer Trübung durch den grauen Star, so sollte die Kunstlinse die Rolle des Filters übernehmen.
Beim Austausch der natürlichen Linse gegen eine Kunstlinse gilt es jedoch, die richtige Balance zwischen zu viel und zu wenig Schutz der Netzhaut vor UV-Licht zu finden, denn je mehr blaues Licht durch die Intraokularlinse herausgefiltert wird, desto schlechter sehen wir auch in der Dämmerung. Blaues Licht ist zudem wichtig für unseren zirkadianen Schlaf-Wach-Rhythmus. Denn in der Netzhaut gibt es sogenannte Melanopsin-Rezeptoren, die für blaues Licht der Wellenlänge von rund 480 nm am empfindlichsten sind. Melanopsin spielt eine wichtige Rolle bei der lichtabhängigen Unterdrückung der Melatonin-Ausschüttung in der Zirbeldrüse (Epiphyse) und wirkt sich somit auf die innere Uhr aus. Das ist übrigens auch der Grund dafür, warum das Arbeiten oder Lesen am blaulichtlastigen Bildschirm vor dem Schlafengehen nicht zu empfehlen ist – es sei denn, der Monitor ist in den Nachtmodus geschaltet.
Für welche UV-Lichtfilterlinse Sie sich auch entscheiden, bei direkter Sonneneinstrahlung empfiehlt sich trotzdem das Tragen einer Sonnenbrille, um die Netzhaut zu schützen.