Untersuchung zeigt: Photobiomodulation ist auch bei diabetischem Makulaödem sicher und wirksam

Die Photobiomodulation mit dem Valeda-System zeigt auch bei Patientinnen und Patienten mit früher diabetischer Retinopathie (DR) und zentralem Makulaödem (DMÖ) positive klinische Wirkung. Zu dem Ergebnis kamen Dr. Hakan Kaymak, Dr. Inken Becker und Dr. Hartmut Schwahn, die aktuell eine Sicherheits- und Wirksamkeitsuntersuchung dazu im Makula-Netzhaut-Zentrum durchführen. Ihre Erkenntnisse stellten sie auf der Association for Research in Vision and Ophthalmology Conference 2021 ARVO 21 vor.

  • Dr. Hakan Kaymak

    Dr. Hakan Kaymak, Leiter unseres Makula-Netzhaut-Zentrums

  • Dr. Hartmut Schwahn

    Dr. Hartmut Schwahn, Leiter der Forschungseinrichtung I.I.O. im Makula-Netzhaut-Zentrum

Erstmalige Anwendung der Photobiomodulation bei diabetischer Retinopathie

Dies ist die erste retrospektive systematische Auswertung mit der Photobiomodulation (PBM) bei Patientinnen und Patienten mit diabetischer Retinopathie (DR) und zentralem Makulaödem (DMÖ) im Frühstadium bei gutem Sehvermögen.

Untersucht wurden die positiven Auswirkungen der PBM-Behandlung sowohl auf die objektive als auch auf die subjektive Sehfunktion bei DMÖ-Patienten im Frühstadium. Insgesamt wurden 30 Augen von 19 DMÖ-Patienten (56 ± 14 Jahre, Bereich: 27-76, 68 % männlich) mit guter Sehschärfe (VA) und Makulaödem mit einer Serie von 9 PBM-Behandlungen (ca. 3-mal pro Woche für 3 bis 4 Wochen) behandelt.

Die Patienten wurden auf mehrere klinische, anatomische und sicherheitsrelevante Ergebnisse hin untersucht. Die Weitfeld-Farbfundusfotografie (Optos) vor und nach der PBM-Behandlung wurde anhand der Diabetes-Retinopathie-Schweregrad-Skala (DRSS) von einem unabhängigen Netzhautexperten beurteilt. Bildgebende Untersuchungen mit optischer Kohärenztomographie (Zeiss) und subjektive Bewertungen der Patienten (mittels Fragebogen) wurden vor Behandlungsbeginn, nach der letzten Behandlung und bei Nachuntersuchungen, die sich bis zu 16 Monate erstreckten, durchgeführt.

„Die Photobiomodulation mit dem Valeda-System wurde im Rahmen unserer Untersuchung zum ersten Mal bei Patienten mit diabetischem Makulaödem getestet. Wir haben eine Verbesserung sowohl der anatomischen als auch der klinischen Ergebnisse festgestellt."

Dr. Hakan Kaymak

In unserem Makula-Netzhaut-Zentrum konnte das Team um Dr. Kaymak bereits den klinischen Nutzen von PBM-Behandlungen bei Patienten mit trockener AMD zeigen. Mit dieser Untersuchung wurde der Nachweis erbracht, dass sie auch wirksam und sicher ist für Patienten mit diabetischem Makulaödem im Frühstadium bei noch guter Sehkraft .

Nach der PBM-Behandlung war die intraretinale Flüssigkeit (IRF) insgesamt von 90 % auf 70 % reduziert (p = 0,031). Im zentralen Bereich von 1 mm ging diese von 70 % auf 57 % (p = 0,125) zurück. Ablagerungen von Fettstoffen in der Netzhaut, die sich weißlich und scharf-begrenzt darstellen, sogenannte harte Exsudate, waren bei Behandlungsbeginn vorhanden und wurden durch die PBM-Behandlung signifikant von 66,7 % auf 46,7 % reduziert (p = 0,031). Die zentrale Netzhautdicke betrug bei Behandlungsbeginn 294 ± 51 µm und reduzierte sich signifikant auf 286 ± 42 µm (p = 0,027). Nach 9 PBM-Behandlungen zeigten die DRSS-Scores bei 17 % der Augen eine Verbesserung um 1 Stufe, bei 83 % blieb der DRSS-Score stabil. Mehr als 60 % der Patienten, die eine Serie von PBM-Behandlungen für 3 bis 4 Wochen erhielten, berichteten 4 Monate nach den PBM-Behandlungen über eine weitere subjektive Verbesserung und stellten fest, dass die Kranhkeit einen geringen Einfluss auf ihr tägliches Leben hat.

Dr. Kaymak und sein Team gehören weltweit zu den drei Erstanwendern

Dr. Kaymak und sein Team haben das Gerät zur Durchführung der Photobiomodulation vor zwei Jahren erhalten und gehören seither zu den ersten drei Anwendern weltweit. Sie führen die Behandlung im Makula-Netzhaut-Zentrum durch und verfügen inzwischen weltweit über die größte Erfahrung. Sie haben dazu auch einen Fachartikel verfasst, in dem sie ihre Ergebnisse damit dokumentieren.

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