Der Vortrag von Dr. Hakan Kaymak behandelt die Vor- und Nachteile nicht-diffraktiver Designs bei Intraokularlinsen mit erweiterter Schärfentiefe bzw. Tiefenschärfe, auch „Extended Depth of Focus“ genannt (EDoF). Darin erläutert er, was darunter zu verstehen ist und durch welche optischen Designs ein erweiterter Fokusbereich erzeugt werden kann. Er stellt die verschiedenen Linsentypen vor, d.h. refraktive Linsen, Linsen mit sphärischen Aberrationen sowie Linsen mit sogenanntem „Wavefront shaping“. Schließlich analysiert er, wie sich diese Designs auf die Sehqualität auswirken und zeigt ihre Vor- und Nachteile auf. Ein hörens- und sehenswerter Vortrag für Fachärzte, Medizinstudentinnen und interessierte Laien.
Dr. Kaymak trägt als geladener Referent beim 35. DGII Fachkongress über Intraokularlinsen mit erweitertem Fokusbereich vor
In diesem Jahr fand der 35. Kongress der DGII, der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie, online statt. Dr. Hakan Kaymak war geladener Referent der Programmkommission und hat die VI. Wissenschaftliche Sitzung zum Thema „Intraokularlinsen mit erweiterter Tiefenschärfe“ mit seinem Vortrag eröffnet. Aus seinem Team hielten auch Kai Neller und Birte Graff je einen Vortrag über spezielle Fragestellungen zu Premiumlinsen, die für Patienten mit Makula-/Netzhauterkrankungen relevant sein könnten.
Die Vorträge stützen sich auf Ergebnisse aus unserem Makula-Netzhaut-Zentrum, aus der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum des Saarlandes UKS, Homburg/Saar sowie aus dem ebenfalls dort angesiedelten Institut für Experimentelle Ophthalmologie.
Vortrag von Dr. Kaymak: „ Vor- und Nachteile nicht-diffraktiver IOL-Designs zur Erweiterung der Tiefenschärfe“
Vortrag von Kai Neller: „Kontrastadaptation bei Patienten mit Makulaerkrankungen“
Kai Neller, Medizinstudent und Mitarbeiter im Team von Dr. Hakan Kaymak, beschäftigt sich in seinem Vortrag mit dem Thema der Kontrastadaptation. Was bedeutet das? Man weiß, dass Menschen ohne Makulaerkrankungen nach der Implantation von multifokalen Intraokularlinsen oder bei einer Defokussierung anfänglich Kontraste weniger gut wahrnehmen, sich nach einigen Monaten jedoch daran gewöhnen und diese dann besser erkennen können. Dieser Vorgang, der erst auf Ebene der Netzhaut und später auch im Gehirn stattfindet, nennt sich Kontrastadaptation. In seinem Vortrag im Rahmen der Sitzung über Tri- und Multifokallinsen geht Kai Neller der Frage nach, ob sich diese Form der Kontrastadaptation auch bei Menschen mit Makulaerkrankungen nachweisen lässt. Ein interessanter Vortrag nicht nur für Augenärzte.
Vortrag von Birte Graff: „Eignung einer 'High-Add-IOL' bei Patienten mit Silikonöltamponade“
Birte Graff aus dem Team von Dr. Kaymak behandelt in ihrem Vortrag die Fragestellung, ob eine IOL mit hoher Nahaddition für Patienten mit einer Silikonöltamponade geeignet sein könnte. Da Silikonöl einen anderen Brechungsindex aufweist als der natürlich Glaskörper, wird durch das Öl eine Kurzsichtigkeit hervorgerufen. Um diese zu kompensieren, könnte man den Nahteil der IOL nutzen. Im Rahmen einer virtuellen Implantation wurde die Frage geprüft und mit einer Kontrollgruppe verglichen. Es zeigten sich Vorteile sowohl während der Tamponade als auch nach deren Entfernung. Schauen Sie doch einmal rein.