„Auch wenn die Symptome der Kurzsichtigkeit heute mittels Brille, Kontaktlinsen oder Laserverfahren gut zu behandeln sind, besteht für Kurzsichtige weiterhin ein erhöhtes Risiko, später einen grauen oder grünen Star zu entwickeln, auch die Gefahr einer Makulaerkrankung oder Netzhautablösung ist bei ihnen besonders groß. Die Ursache der Kurzsichtigkeit, nämlich das Längenwachstum des Augapfels im Kindesalter einzudämmen, ist vor diesem Hintergrund ein wichtiges Anliegen von uns.”, bestätigt Dr. Kaymak. Für ihn ist die Wirkung von Atropin nicht neu: Im Jahr 2000 schrieb er bei Prof. Schaeffel seine Dissertation über den Effekt von Atropin auf die refraktive Entwicklung bei Hühnern.[2] Die Forscher um Professor Audrey Chia aus Singapur haben nun diese Wirkung bei Kindern bestätigt. „Die Dosierung, die bei Kindern die besten Ergebnisse brachte, ist dabei so gering, dass wir sie gefahrlos unseren Patienten anbieten können”, so Dr. Kaymak, der bis heute mit Prof. Schaeffel kooperiert. Beide sind zuversichtlich, dass der Erfolg der Studie aus Singapur sich auch hier wiederholen lässt. Bisher konnten Augenärzte ihren kleinen Patienten nur empfehlen, sich viel im Freien aufzuhalten und häufiger in die Ferne zu blicken. Das ist angesichts von Ganztagsschulen und der Attraktivität von Büchern oder digitaler Geräte jedoch nicht immer in ausreichendem Maße möglich, weiß auch Dr. Kaymak, der selbst Vater einer Tochter im Grundschulalter ist.
Wir bieten unseren jungen Patientinnen und Patienten ab sofort eine Myopie-Vorsorgeuntersuchung an, die klären kann, ob sie gefährdet sind und erläutern ihnen Möglichkeiten, das zu verhindern. Mehr darüber lesen Sie im Kapitel Vorsorge für Kinder.