Vorgestellt wurden Fälle von Patientinnen im Alter von 95 und 91 Jahren, bei denen zusätzliche Schwierigkeiten zu bewälten waren, z.B. aufgrund eines Exfoliationssyndroms bzw. eines sehr reifen grauen Stars in Verbindung mit einem Pseudo-Exfoliationssyndrom (PEX). Für diese schwierigen Fälle stellte sich der Femtosekundenlaser als ein sehr hilfreiches und sicheres Tool für erfahrene Augenchirurginnen und -chirurgen heraus.
Der Fall einer Patientin mittleren Alters mit einer hohen Myopie, die einige Zeit nach ihrer Femto-Kataraktoperation zur Kontrolle kam zeigte, dass der Einsatz eines Femtosekundenlasers nicht alle Komplikationen ausschließen kann. In ihrem Fall hatte der Femtosekundenlaserschnitt einen Astigmatismus induziert. Obwohl alle das Operationsergebnis dennoch als durchaus akzeptabel bewerteten, waren sich die Teilnehmerinnen darin einig, dass einige Faktoren wie z.B. ein Femtosekundenlaser mit geringerem Energieeinsatz, eine andere Schnittführung, bessere präoperative Diagnostik und OP-Planung, zu einem besseren Ergebnis geführt hätten. Insgesamt zeige auch dieser Fall, wie wichtig die gründliche Ausbildung des Augenchirurgen sei und alle Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmer betonten, dass die Femto-Kataraktchirurgie eine eigenständige Methode sei, keine Abwandlung der manuellen Methode. Sie erfordere besondere Fähigkeiten und Kenntnisse, um gute Ergebnisse erzielen zu können und setze Erfahrung mit der manuellen Kataraktchirurgie voraus.
Einen Fall für besonders versierte Augenchirurgen stellte Dr. Klabe vor: Bei einem 48-jährigen Patienten mit implantierbaren Vorderkammerkontaktlinsen hatte sich ein grauer Star gebildet. Geplant war die Implantation von Intraokularlinsen nach dem Überblendvisus. Dr. Klabe setzte im ersten Schritt für die Eröffnung der Linsenkapsel einen Femtosekundenlaser ein, ohne zuvor die Kontaktlinse zu explantieren. Warum er sich für dieses Vorgehen entschieden hat und wie er mit den Herausforderungen umging, um ein gutes Ergebnis zu erzielen, schauen Sie sich am besten selbst an – es lohnt sich!